Kategorie-Archiv: Presse

Mäzen für Elisa gefunden! – Beginnt der Abriss trotzdem?

Pressemitteilung der Mieterinitiative „Rettet-Elisa!“ vom 8.3.15:

Mäzen gefunden – beginnt der Abriss von Elisa trotzdem?

Rettung in letzter Sekunde? Hamburger Unternehmerpersönlichkeit bekundet Kaufinteresse, um das Backstein-Ensemble zu erhalten. Die Mieterinitiative „Rettet-Elisa!“ fordert Aufschub des Teilabriss-Beginns und appelliert an die vhw, Verhandlungen zu führen.

Laut vhw wird der „Rückbau“ der unbewohnten Hälfte des Backstein-Ensembles Elisa (Chapeaurougeweg 16-20, Elisabethgehölz 3 und 5) bereits diese Woche Dienstag beginnen.
Der Anwalt Dr. Broszehl (Kanzlei Unverzagt von Have) äußerte Kaufinteresse an dem Gebäude im Namen seines prominenten Mandanten.
Wir fordern den Vorstand der vhw auf, den Abrissbeginn aufzuschieben, und diese Möglichkeit für eine konstruktive Lösung des Konfliktes um Elisa zu prüfen, bevor diese Woche durch den Abriss Fakten geschaffen würden.

Seit Herbst 2014 sprachen sich nahezu alle renommierten Hamburger Denkmalinstitionen für den Erhalt des Ensembles aus und argumentierten fachkundlich begründet für den sofortigen Denkmalschutz. Der angekündigte Teilabriss würde auch den architektonisch und historisch bedeutsamen Gebäudebereich (Chapeaurougeweg 16, Elisabethgehölz 3-7, Curtiusweg 1) aus den 1920er/30er Jahren betreffen, für dessen Erhalt sich auch der Oberbaudirektor Jörn Walter öffentlich aussprach.

  • Die Vorteile eines Gebäudeerhalts sind zahlreich, so z.B.
    der Erhalt eines stadtbildprägenden architektonischen Zeitzeugen und damit wichtigen Teils des Hamburger Backstein-Erbes,
  • 122 bereits in diesem Jahr zur Verfügung stehende, dringend benötigte Wohnungen,
  • keine Ressourcenverschwendung und Umweltbelastung durch Abriss und Neubau,
  • keine Belastung der öffentlichen Hand in zweistelliger Millionenhöhe durch die Neubauförderung.

rettet elisa pm 8.3.15

 

Offener Brief an den Bürgermeister Olaf Scholz

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Scholz,

seit 2011 kämpfen wir, die Mieterinitiative „Rettet-Elisa!“, um den Erhalt des Backstein-Ensembles Elisa am Elisabethgehölz in Hamburg-Hamm.
Als engagierte Bürger dieser Stadt sehen wir uns nun gezwungen, den Weg eines offenen Briefes zu gehen. Grund dafür ist Ihre ablehnende Haltung bei persönlicher Ansprache auf Wahlveranstaltungen der letzten Wochen und die nicht angewendeten Denkmalkriterien durch das Denkmalschutzamt.

In Ihrem Wahlprogram steht: „Eine lebendige Bürgergesellschaft kann und soll staatliches Handeln kontrollieren, korrigieren, anspornen, entlasten und ergänzen“, sowie: „In der Bürgergesellschaft übernehmen Menschen aus eigenem Antrieb Verantwortung für andere, wirken im Sinne des Gemeinwohls.“

Wir, die Mieterinitiative „Rettet-Elisa!“, tun dies seit Jahren, aber die Hamburger SPD bzw. der Senat reagiert nicht. Weiterlesen

„Der wirkliche Eklat ist der Abriss von „ELISA“

Eine aufklärende Beschreibung des im Abendblatt vom 22.1.15 eher nur vage angerissenen „Eklat in der Bürgerschaft“ der Aktuellen Stunde „Wohnungsbau in Hamburg“ am 21.1.15 durch Olaf Duge (Grüne).

Zitat aus dem Bericht:

„Dabei ist noch nicht mal das Schlimmste, dass der Abriß bei den Wohnungsbauzahlen des SPD-Senates nicht gegengerechnet werden, …“ (…)
„Schlimmer ist wie nun Mieterinnen (…) mit allen Schikanen aus den Wohnungen herausgeekelt werden und wie hier mit einer Initiative umgegangen wird, die die Bausenatorin (…) im Rahmen der 2. Stadtwerkstatt „Hamburg: Deine Bauten – Was ist schön was ist schützenswert“ zu einer Podiumsdiskussion eingeladen hatte. Der Grund: Das Gebäube Am Elisabethgehölz hatte den ersten Platz in der Umfrage erhalten.“

Wir bedanken uns bei Olaf Duge für sein couragiertes Eintreten!

Link zum Artikel samt Mitschnitt der Bürgerschaftsrede sowie Dokumaterial

Link zum Artikel im Hamburger Abendblatt vom 22.o1.2015

und ähnlich: Link zum Artikel in der Welt vom 22.01.15

Pressemitteilung vom 27.12.14: Elisa und die vhw – Raues Klima zu Weihnachten

Einen Tag vor Weihnachten: Eine schwerbehinderte Rentnerin erhält „passend zum Fest“ die Räumungsklage der vhw zugestellt. Eine weitere Elisabewohnerin wird erstinstanzlich zur Räumung verurteilt – mittelfristig droht Obdachlosigkeit.

Einen Tag vor Heilig Abend wurde einer krebskranken, gehbehinderten Rentnerin eine Räumungsklage der vhw zugestellt, obwohl ihr Mietvertrag erst am Ende des Jahres ausläuft.

Außerdem erstritt die vhw ein erstinstanzliches Räumungsurteil gegen eine weitere Mieterin des Gebäudes am Elisabethgehölz in Hamburg-Hamm („ELISA“).
Die Entscheidungsgründe liegen noch nicht vor. Es ist aber zu befürchten, dass durch dieses Urteil ein sozial gefährliches Präjudiz gesetzt wird: Es ermöglicht nämlich einem Vermieter, seine Immobilie zu vernachlässigen, der Mieterschaft sodann „aus Sachzwängen“ zu kündigen und mit massiven öffentlichen Fördermitteln als „Ersatz“ weniger Wohnungen als bisher zu errichten.

Die betreffende Mieterin will das Urteil nicht hinnehmen und Berufung einlegen. Mutmaßlich deshalb wird ihr von dem von der VHW beauftragten Rechtsanwalt und CDU-Bürgerschaftsabgeordneten Jörg Hamann mit immer neuen hergesuchten Gründen der Ausschluss aus der Genossenschaft angekündigt – verbunden mit denkbar kurzfristigen Aufforderungen „zur Stellungnahme“. Der Mieterin droht hierdurch Obdachlosigkeit.

Überhaupt gehen Mieter der VHW, die Position gegen den geplanten „Ersatzneubau“ beziehen, ein hohes persönliches Risiko ein. Mehrere Mitgliedervertreter, also diejenigen, die die Mieter aus ihrer Mitte wählten, um dem Vorstand ihre Wünsche und Erwartungen mitzuteilen, sahen sich dem Druck von Gerichtsverfahren ausgesetzt. Die Mitgliedervertreterin, die bei den letzten Vertreterwahlen die meisten Stimmen ihres Wahlbezirks erhielt, wurde sogar mehrfach vor Gericht zitiert.

Thomas Cirsovius
Simon Raabe

PM_RettetElisa_RauesKlimaZuWeihnachten_27.12.14

Artikel in der Mopo vom 5.12.14

Hamm: Mieter noch im Gebäude – doch der Abriss läuft trotzdem

Es leben noch mehrere Mieter in ihren Wohnungen. Die vhw hat mit den ersten Abrissarbeiten begonnen, ein Bagger hat an einem Hauseingang den Eingangsbereich weggerissen. Dabei hatte die vhw betont, erst mit dem Abriss zu beginnen, wenn alle Mieter ausgezogen wären. Eine Baugenehmigung liegt der vhw vor, obwohl sogar der Oberbaudirektor Jörn Walter das Gebäude für denkmalwürdig hält.

Zitat:

„Grünen-Politiker Duge: „Das ist Wortbruch, denn die Genossenschaft hatte zugesagt, dass sie die Verfahren gegen den umstrittenen Abriss abwarten wolle. Jetzt werden Stück für Stück Fakten geschaffen. Für dieses Ensemble gibt es auch andere Lösungen als den Rauswurf der Mieter und Neubau mit weniger Wohnungen und höheren Mieten pro Einheit.““

Link zum Artikel

Artikel in der taz vom 3.12.14

Mieter wollen „Elisa“ kaufen

Für die Erhaltung des Gebäudes gründeten MieterInnen und UnterstützerInnen die Genossenschaft Elisa, und schickten der vhw ein Kaufangbot. Obwohl die vhw das konkrete Angebot nicht kennt, winkte sie ab. Derweil laufen noch die Prozesse, bei denen auch die 2. Instanz angedacht wird.

Zitat aus dem Artikel:

„Bis dahin werde es keine Abriss geben, versprach Annika Patzelt gegenüber der taz. (…) Die VHW bereite bloß den Abriss vor, beteuerte Annika Patzelt.“

Hamburger Denkmalinstutionen haben sich für den Erhalt aus Gründen des Denkmalsschutzes ausgesprochen.

Zitat:

„Die Kulturbehörde will das der Eigentümerin nicht zumuten.“

Link zum Artikel

Blamage für den Denkmalschutzamtsleiter Andreas Kellner

Artikel im Abendblatt vom 1.12.14, „Wir schützen die richtigen Gebäude“

Amtsleiter Kellner meint gegenüber dem Hamburger Abendblatt zu Elisa:

„Das Elisabethgehölz gehört zu den Grenzfällen, die es immer geben wird.…wir müssen streng abwägen, um vor Gerichten zu bestehen. Im Fall des Elisabethgehölzes kommt dazu, dass inzwischen so viele wirtschaftliche Entscheidungen gefallen, Genehmigungen erteilt worden sind – da würde auch eine andere Einschätzung nicht  mehr helfen.“

Wie kann man von einem Grenzfall sprechen, wenn übereinstimmend der Denkmalrat, also der unabhängige Expertenbeirat der Kulturbehörde, die Fritz-Schumacher-Gesellschaft, die Architektenkammer, die Gustav-Oelsner-Gesellschaft und der Denkmalverein sich für die Unterschutzstellung des Gebäudes aussprechen? Die Forderung nach Erhalt des Genossenschafts-gebäudes aus der Schumacherzeit, welches ein Stück Gewerkschaftskultur repräsentiert, wird teilweise schon seit 2011 erhoben. Wie konnten vor diesem Hintergrund alle erdenklichen Verwaltungs- und Wirtschafts-maßnahmen getroffen werden, die auf einen Abriss hinauslaufen? Und das ausgerechnet unter einer SPD-Regierung, die sich in der Bürgerschaft auf eine absolute Mehrheit stützen kann?

link zum Artikel im Abendblatt vom 1.12.14 (neuer online-Titel jetzt: „Das letzte Wort bei den City-Hochhäusern  hat der Senat“)