Stadt besteht aus sozialer Vielfalt, Wohnen auch!
Unser Wohnhaus Elisa zeichnet sich durch eine Vielfalt verschiedenster Wohnungsgrößen aus, wobei insbesondere auch kleine Wohnungen von 35-43 qm vorhanden sind. Dies führte dazu, dass unsere Mieterschaft gut durchmischt war: Von Alt bis Jung, Singles bis Familien, Auszubildende, Studenten, Niedrig- als auch Normalverdiener und Rentner. Viele Bewohner lebten hier über Jahrzehnte, hatten die unterschiedlichsten Lebensentwürfe.
Unter Portraits lernt ihr exemplarisch verbliebene und ehemalige Elisianer kennen.
So leben und lebten wir in Elisa:
An der Instandsetzung Elisas wurde jahrzehntelang gespart. Viele Mieter nahmen die Instandsetzung und Verschönerung ihrer Wohnung selbst in die Hand. Dies auf eigene Kosten, in Vertrauen auf den genossenschaftlichen Gedanken.
Einen Eindruck vom Leben in Elisa vermittelt unsere Kollage „Schöner Wohnen“.
Es entwickelte sich so auch im Wohnen eine große Vielfalt. Die Grundausstattung Ofenheizung wurde vielerorts ersetzt. Küchen, Bäder wurden nach Belieben erneuert und ausgestattet.
Aus diesem Grund stieß bei uns Mietern ein vhw-Argument „Mit einem Neubau geht es euch besser“ auf Unverständnis. Denn viele von uns wohnten bereits so, wie sie wollten.
Natürlich hatte der eine oder andere noch Träume oder Wünsche – aber klar gesagt:
Wir wußten auf was wir uns einließen, als wir hier eingezogen. Zumeist passten uns die Wohnbedingungen, die ein Kompromiss aus Größe-Ausstattung-Mietpreis waren. So einige Genossen konnten sich daher auch bei niedrigen Verdienst oder Rente etwas mehr Lebensqualität im Alltag leisten.
Daher irrte die vhw argumentativ, als sie meinte, uns durch einen Abriss aus diesen „unzeitgemäßen“ Zustand erlösen zu müssen. Der Begriff „Unzeitgemäß“ scheint uns ohnehin nicht angebracht, da er als Wegwisch-Argument die wesentlichen Kernpunkte der Problematik nicht trifft, nämlich:
Was kann man sich leisten, womit ist man zufrieden?
Wir selbst bekamen im Zuge der Besichtigung von Wohnungen zur Findung aktzeptabler Übergangswohnungen den Eindruck, dass es keinen qualitativen Unterschied zwischen Elisa und den übrigen vhw-Wohnungen in Hamm gibt. Im Gegenteil, oft sind Elisas Wohnungen im besseren Zustand, besser geschnitten. Während laut vhw-Vorständen z.B. unsere Bäder nicht mehr „zeitgemäß“ sind, fanden wir in anderen Wohnanlage deutlich schmalere Bäder von nur 80 cm vor.
Schlußfolglich wäre der übrige vhw-Gebäudebestand in Hamm ebenso unzeitgemäß wie Elisa? – Und wird als nächstes abgerissen? Angekündigt hatte der ehemalige Vorstand Herr Hahn weitere Abrissvorhaben bereits im Sommer 2013, auch der aktuelle Geschäftsbericht lässt sich so lesen.
Wir jedoch meinen, da Elisas Bausubstanz wie viele der Vorkriegsbauten solide ist, und weil Elisa nicht irgendein Wohnhaus sondern ein besonders schönes, denkmalwürdiges Backstein-Ensemble aus der Schumacherzeit ist, wäre ihr Erhalt ein wichtiger Beitrag zur Wahrung des Hamburger Backstein-Erbes!
Lernt unser denkmalwürdiges, stadtbildprägendes Wohnaus unter „Die Wohnanlage Elisa“ kennen!
Wir meinen, mit einer sanierten Elisa könnte ein Vorzeigeobjekt entstehen bzgl. der Fragestellung: Wie läßt es sich zu Zeiten von Wohnungsnot und Altersarmut würdig leben. Unsere Vision eines Wohnens in der sanierten Elisa findet ihr unter „Vision Elisa“.
Das ist der ursprüngliche genossenschaftliche Gedanke. Das ist unser Ziel.