Pressemitteilung vom 27.12.14: Elisa und die vhw – Raues Klima zu Weihnachten

Einen Tag vor Weihnachten: Eine schwerbehinderte Rentnerin erhält „passend zum Fest“ die Räumungsklage der vhw zugestellt. Eine weitere Elisabewohnerin wird erstinstanzlich zur Räumung verurteilt – mittelfristig droht Obdachlosigkeit.

Einen Tag vor Heilig Abend wurde einer krebskranken, gehbehinderten Rentnerin eine Räumungsklage der vhw zugestellt, obwohl ihr Mietvertrag erst am Ende des Jahres ausläuft.

Außerdem erstritt die vhw ein erstinstanzliches Räumungsurteil gegen eine weitere Mieterin des Gebäudes am Elisabethgehölz in Hamburg-Hamm („ELISA“).
Die Entscheidungsgründe liegen noch nicht vor. Es ist aber zu befürchten, dass durch dieses Urteil ein sozial gefährliches Präjudiz gesetzt wird: Es ermöglicht nämlich einem Vermieter, seine Immobilie zu vernachlässigen, der Mieterschaft sodann „aus Sachzwängen“ zu kündigen und mit massiven öffentlichen Fördermitteln als „Ersatz“ weniger Wohnungen als bisher zu errichten.

Die betreffende Mieterin will das Urteil nicht hinnehmen und Berufung einlegen. Mutmaßlich deshalb wird ihr von dem von der VHW beauftragten Rechtsanwalt und CDU-Bürgerschaftsabgeordneten Jörg Hamann mit immer neuen hergesuchten Gründen der Ausschluss aus der Genossenschaft angekündigt – verbunden mit denkbar kurzfristigen Aufforderungen „zur Stellungnahme“. Der Mieterin droht hierdurch Obdachlosigkeit.

Überhaupt gehen Mieter der VHW, die Position gegen den geplanten „Ersatzneubau“ beziehen, ein hohes persönliches Risiko ein. Mehrere Mitgliedervertreter, also diejenigen, die die Mieter aus ihrer Mitte wählten, um dem Vorstand ihre Wünsche und Erwartungen mitzuteilen, sahen sich dem Druck von Gerichtsverfahren ausgesetzt. Die Mitgliedervertreterin, die bei den letzten Vertreterwahlen die meisten Stimmen ihres Wahlbezirks erhielt, wurde sogar mehrfach vor Gericht zitiert.

Thomas Cirsovius
Simon Raabe

PM_RettetElisa_RauesKlimaZuWeihnachten_27.12.14

Ein Gedanke zu „Pressemitteilung vom 27.12.14: Elisa und die vhw – Raues Klima zu Weihnachten

  1. Th. Bloese

    Guten Abend,

    das ist ein Skandal allererster Güte!!! Nicht nur die von Ihnen im Artikel beschriebenen aktuellen Ereignisse, sondern die gesamte Angelegenheit um den geplanten Ersatzneubau des „Elisa“-Ensembels.
    Einfach Unglaublich was hier geschieht und das vor dem Hintergrund einer sich stetig verschärfenden Wohnungsnot in Hamburg.
    Ein sträflich vernachlässigtes schickes Wohnhaus mit 122 Wohneinheiten soll also mit einen Ersatzneubau mit lediglich 101 Wohnungen ersetzt werden und dies wird auch mit Steuergelder in Millionenhöhe „gefördert“?!!.
    Leider scheint dies eine Art Trend zur Zeit zu sein.
    Die öffentlichen Ausgaben für solche Wohnungsbau-Förderung fällt dabei häufig noch viel höher aus, da ja unter anderem auch immer häufiger Mietzuschüsse etc. für Geringverdiener usw. von Steuergeldern bezahlt werden müssen.
    Denn nicht selten werden so verdrängte Mieter in teurere Ersatzwohnungen „umgesetzt“.
    In Ihrem Fall scheint besonders Rabiat vorgegangen zu werden. Das unter anderem offenbar bereits mit Abrissarbeiten begonnen wurde obwohl in dem Elisa-Haus noch mehrere Mietparteien wohnen ist einfach unfassbar!!!
    Dabei geht man doch davon aus das solange auch nur eine Mietpartei in einem Haus wohnt schon wegen Bausicherheits-Vorschriften keinerlei Abriss erfolgen darf!??
    Da offenbar, wie man es Ihren Informationen auf dieser Seite entnehmen kann, schon seit einiger Zeit Rechtsstreitigkeiten in Gange sind, so dürfen doch alleine aus Gründen der „Rechtsfairnis“ doch auch vorbereitende Arbeiten gar nicht ausgeführt werden.
    Es scheint als ob Ihre Genossenschaft und möglicherweise auch die Politik vor irgendetwas selber sehr große Angst haben. Möglicherweise vor der nächsten Bürgerschaftswahl?!!!

    MfG. Th. Bloese

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