Wer hätte das gedacht ?
Wie gut haben wir es doch in unserer prosperierenden, wachsenden Stadt:
Früher mussten Mieterinitiativen, die sich über den Abriss pittoresker Gebäude ärgerten, erst langwierig und mit viel Aufwand Bürgerproteste organisieren, um hörbare Pfeifkonzerte zu veranstalten. Die Polizei duldete derartiges selbstverständlich nur in den Grenzen der Lärmschutzverordnung.
Heute geht’s moderner zu: Protestaktionen werden technisch perfekt vom Vermieter selbst veranlasst: In dem abrissgeweihten Gebäude beließen vhw und Abrissfirma einfach einen Großteil der Rauchmelder, welche nun infolge der Staubentwicklung seit Tagen 24 Stunden lang piepen.
Das ist zeitgemäße Bürgerfreundlichkeit – wie ja überhaupt das gesamte Ersatzneubauvorhaben.
Die von den genervten Anwohnern wiederholt alarmierten Feuerwehr-, Polizei- und Umweltbehörden scheinen nichts zu unternehmen.
Bedenklich und fragwürdig ist allerdings, was passiere, wenn ein echter Alarm deswegen „unterginge“ und nicht ernst genommen würde – Wer wäre dann für Sach- und Personenschäden verantwortlich und haftbar? Die Stadt? Das Abbruchunternehmen? Die vhw?
Aktuelle Auskunft des Behördennotrufs 115: Der Eigentümer sei zuständig.
Jedoch: Noch stärker kann die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf den z. Zt. durchgeführten Abriss wohl kaum gerichtet werden.