Die Häuser Curtiusweg 3 und 5 sind am Ende des Tages in der Höhe halbiert…
Kategorie-Archiv: Kommentar
Beginn des Abriss des östl. Flügel Elisas Curtiusweg – 4.6.15
Elisa Abriss ab dem zwanzigsten Mai
Piepen ohne Ende?
Mehrere Beschwerden bei den verschiedensten Behörden führten immerhin dazu, dass ein Mitarbeiter der Baubehörde mit dem Abbruchunternehmen Wilko Wagner sprach. Angeblich sollte der Piep-Lärm dann diese Woche auch abgestellt sein. Vermutlich, weil dann das Haus Elisabethgehölz 3 fertig abgerissen sei. Die Häuser Chapeaurougeweg 16-20 sind wochenlang entkernt worden, insofern hegen viele Anlieger die Hoffnung, auch die Rauchmelder seien entfernt.
Wir waren gestern bereits erfreut, weil tatsächlich tagsüber kein Rauchmelder mehr unüberhörbar Alarm schlug – bis 15 Min vor Feierabend! Und erneut begann die Dauerbeschallung.
Heute setzt sich der Abbruch des Haus 16 fort. Wieder schlugen Rauchmelder an, als weitere Zimmer geöffnet und abgerissen wurden.
Wir meinen, eine Dauerbeschallung durch Rauchmelder aufgrund einer Baustelle seit nurmehr 2 Wochen ist nicht hinnehmbar. Zudem scheint es, stehen der Umgebung weitere Wochen dieser Lärmbelästigung und Sicherheitseinschränkung (denn reagiert man nun im Falle eines echten Brandes schnell genug, wenn ein Piepen zu allererst der Baustelle zugeordnet wird?) bevor.
Wer ist zuständig?
Werden Hamburger Bürger an allen Hamburger Baustellen derart beeinträchtigt oder passiert das nur hier?
Aktualisierung Freitagabend: Vorm Feierabend durchsuchten die Arbeiter den Schutt und fanden mindestens 2 Rauchmelder. Am Abend war noch immer einer, jedoch erstmals nach fast zwei Wochen nur sehr leise zuhören. Geht doch.
Aktualisierung Sonntag: Zu früh gefreut. Unsere Gegend wir den Tinitus nicht los. Ob aufgrund des Regens, Bauschuttrutschungen oder wie auch immer: Bereits gestern am Samstag, meldeten sich die Rauchmelder in Intervallen zurück, heute morgen, Sonntag wieder durchgehend, in alter starker, durchdringender Lautstärke.
Wann wird das enden?
ELISA-Abriss wird Tag und Nacht von vollautomatischem Pfeifkonzert begleitet
Wer hätte das gedacht ?
Wie gut haben wir es doch in unserer prosperierenden, wachsenden Stadt:
Früher mussten Mieterinitiativen, die sich über den Abriss pittoresker Gebäude ärgerten, erst langwierig und mit viel Aufwand Bürgerproteste organisieren, um hörbare Pfeifkonzerte zu veranstalten. Die Polizei duldete derartiges selbstverständlich nur in den Grenzen der Lärmschutzverordnung.
Heute geht’s moderner zu: Protestaktionen werden technisch perfekt vom Vermieter selbst veranlasst: In dem abrissgeweihten Gebäude beließen vhw und Abrissfirma einfach einen Großteil der Rauchmelder, welche nun infolge der Staubentwicklung seit Tagen 24 Stunden lang piepen.
Das ist zeitgemäße Bürgerfreundlichkeit – wie ja überhaupt das gesamte Ersatzneubauvorhaben.
Die von den genervten Anwohnern wiederholt alarmierten Feuerwehr-, Polizei- und Umweltbehörden scheinen nichts zu unternehmen.
Bedenklich und fragwürdig ist allerdings, was passiere, wenn ein echter Alarm deswegen „unterginge“ und nicht ernst genommen würde – Wer wäre dann für Sach- und Personenschäden verantwortlich und haftbar? Die Stadt? Das Abbruchunternehmen? Die vhw?
Aktuelle Auskunft des Behördennotrufs 115: Der Eigentümer sei zuständig.
Jedoch: Noch stärker kann die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf den z. Zt. durchgeführten Abriss wohl kaum gerichtet werden.
Artikel in der taz vom 17.3.15
Streit um historische Gebäude, Sanierung oder Neubau
Anscheinend macht jetzt Abriss Schule. In Wandsbek will eine Genossenschaft historische Terassenhäuser abreissen lassen, Rot-Grün in der Bezirksversammlung wollen den Erhalt.
Das ist für uns wie ein Deja-Vu, wobei die SPD sich nur am Anfang unsere Konfliktes für den Erhalt Elisas einsetzte, der eingerichtete Runde Tisch unter Leitung der SPD sozusagen im Sande verlief. Bei Elisa hätte nicht zuletzt der Senat mit der Erteilung des beantragten, fachkundig begründeten Denkmalschutz unser Backstein-Ensemble rettet können. Interssanterweise ruhte bei uns, obwohl wir eine Eingabe in den Petitionsausschuss gaben der „Abrissvorbereitungsprozess“ nicht. Wir wünschen den Terassenhäusern ein anderes Ende, nämlich den Erhalt!
Zitat:
„Würde diese (städtebaul. Erhaltenssatzung, Anm. d. V.) erlassen, müsste die WHW genau nachweisen, warum die Häuser abgerissen werden sollen.“
Nervtötender Rauchmelder-Daueralarm in der gesamten Nachbarschaft – abstellen!
Seit Dienstagnachmittag piepen Rauchmelder aus dem Bereich des Abrisshauses Nr. 3 permanent und durchgehend.
Aufgefallen erstmals bei unserer Kundgebung am Dienstag gegen 18 Uhr. Die Polizei veranlasste eine Behebung, jedoch geschah nichts. Wohl sogar mehrere Rauchmelder beschallten den Elisa-Hof, den unmittelbaren Nachbarblock aber auch die ganze Gegend um Elisa am Elisabethgehölz, Curtiusweg und Chapeaurougeweg herum.
Anwohner aus dem Chapeaurougeweg benachtrichtigen Polizei und Feuerwehr Dienstagnacht. Dennoch wurde auch am nächsten Tag das Piepen nicht beendet.
So war der nächste Polizeieinsatz in der nächsten Nacht wohl zwangsläufig. Aktenzeichen liegen vor.
Jedoch – wie sollte es anders sein – wäre das Abbruchhaus nicht betretbar, so hieß es jedes Mal. Es wurde jeweils lediglich die Richtung des Schalls lokalisiert. Unerträglich insbesondere für die Genossen, die im Durchgang wohnen. Aber sicher auch für den Security-Dienst.
Es drängen sich uns aber auch unseren unmittelbaren Nachbarn folgende Fragen auf:
- Warum wurde das Haus Elisabethgehölz 3 nicht wie die unbewohnten Häuser am Chapeaurougeweg entkernt? (s. Fotos)
- War es der vhw angesichts eines Kaufangebots eines Hamburger Mäzens so eilig, die denkmalwürdige Fassade des Elisabethgehölzes einzureißen, dass auf diese Entkernung verzichtet wurde?
- Wurde demzufolge die permanete Ruhestörung und Beeinträchtigung der Anwohner in Kauf genommen? Oder, aus welchem Grund hat die erfahrene Abbruchfirma Wilko Wagner den Ausbau unterlassen?
- Rauchmelder samt Batterien sind Sondermüll, die Entkernungsarbeiten wurden von der vhw gern als reine Schadstoffentfernung dargestellt (wobei der Nachweis von Schadstoffen in z.B. Wohnungstüren trotz Anfrage aus blieb) – wieso erfolgte dieser dann hier nicht, so dass es erwartungsgemäß zur Lärmbelastigung durch die Rauchmelder kommen konnte?
- Und letztlich: Wenn also der Bagger bei Abriss selbst die Zimmer ausräumen kann, eine Entkernung per Hand also unnötig ist – aus welchem Grund wurde dann angsichts der Kosten überhaupt die Abbruchfirma seit Oktober mit der Entkernung der Häuser Chapeaurougeweg 16-20 und wohl Elisabethgehölz 5 beauftragt?
Besteht hier zeitlich möglicherweise ein Zusammenhang mit der präkeren Unterbringung der vielen Flüchtlinge in Hamburg, wo nach unserer Info sogar der Saga untersagt wurden Häuser abzureißen, um dort diese Menschen unterzubringen?
12.3.15 – Tag 3 des Abrisses
Weiterer Fraß an der denkmalwürdigen Südfassade, wie Karies wo der Zahnarzt untätig bleibt…
Nach wie vor bei vielen Passanten das schiere Entsetzen über die Zerstörungen.
Nach wie vor piepen der Rauchmelder, vermutlich die des Hauses Elisabethgehölz Nr. 3, die unüberhörbar nicht entfernt wurden.
11.3.15 Abrissbeginn der Schaufassade Am Elisabethgehölz 3
„Hamburgs Backsteinerbe bewahren!“ (9.4.14 Bürgerschaft Antrag SPD 4211146)
„In Sorge um Hamburg: Hamburgs Backsteinerbe bewahren – Vorbild Hamburg“
(9.4.14 Bürgerschaft Antrag CDU DS 20/11458)
Beginn des Abrisses der denkmalwürdige Fassade des Elisabethgehölz 3.
Der Grad der Zerstörung entspricht hier in etwa der von 1943, nur punktuell an dieser einen Stelle. Im Krieg allerdings war die Hoffassade dieses Hauses unbeschadet geblieben.
Damals folgte unter einer hoch zu würdigenden Wiederaufbauleistung die Auferstehung Elisas aus den Ruinen.
Heute jedoch fand der würdelose Umgang mit dem Backstein-Ensemble als Zeugnis des sozialdemokratischen und genossenschaftichen Bauens der 20er/30er Jahre einen tragischen Höhepunkt.
Dies von vhw-Mitarbeitern – so unser Eindruck – mit einem Lächeln quittiert, was wir sowie die umstehenden Nachbarn aus den umliegenden Häusern angesichts der Geschichte und Bedeutung dieses Gebäudes – auch als unser Zuhause – als unangemessen respektlos empfanden.
Denn gerade heute wurde Elisa als architektonische Zeitzeugin von bürgerlichen Zeitzeugen besucht. Uns wurden Erinnerungen aus den Nachkriegsjahren erzählt, vom Anblick der zerbombten Häusern – wo angesichts der Hofansicht Elisas beim Erzählen um Fassung gerungen wurde. Wir erfuhren von der eisigen Kälte in den Nissenhütte des Elisabethgehölzes, weil diese nur aus Metall bestanden, und von Elisa, die, weil ihre Fassade als einzige die Bombennächte komplett erhalten überstanden hatte, zum Symbol des Überstehen-Könnens wurde.
Liebe Mitbürger,
wir danken Ihnen an dieser Stelle für die Teilhabe an Ihren Erinnerung aus Elisas jüngeren Jahren. Und wir danken für die Anteilnahme an unserer Trauer und ohnmächtiger Wut, die in Gänze wohl nur Menschen nachgefühlen, die Herzblut für ihr Zuhause entwickeln können und die ebenfalls schon einmal unfreiwillig ihre langjährige, geliebte Heimat verloren haben.
Ausführliche Doku folgt in Kürze…
Stellungnahme der Grünen Hamburg-Mitte zum Abrissbeginn
Ende des Elisa-Ensembles besiegelt?
Zitat:
„Die Wohnungsbaugenossenschaft vhw zeigte sich jedoch uneinsichtig und ließ stattdessen mit dem beginnenden Abriss Fakten schaffen. …
Auch die kleinen Wohnungen waren für den Wohnungsmarkt sehr wichtig.“ erklärt Michael Osterburg, Fraktionsvorsitzender der Grünen in Mitte.“